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SPD will Carsharing in ganz Porz /Poll erhalten und ausbauen
Bezirksvertretung beschließt Dringlichkeitsantrag
Die SPD in Poll befürchtet Urbanitätsverlust. Der Rückzug eines Carsharing-Anbieters aus großen Teilen des Stadtbezirks Porz stößt auf den scharfen Protest der Porzer SPD. Die Sozialdemokraten brachten auf der letzten Sitzung der Porzer Bezirksvertretung einen Dringlichkeitsantrag ein, der von allen Parteien unterstützt wurde. Die Stadtteilpolitiker regten einen Dialog zwischen Verwaltung und Carsharing-Anbietern an, um das Angebot im Stadtbezirk zu erhalten.
SPD-Ratsmitglied Frank Schneider erklärt dazu: „Das Angebot von Carsharing wird in Poll und Porz bestens angenommen. Das soll auch so bleiben! Wenn sich mehrere Menschen ein Auto teilen, ist das viel sinnvoller, als wenn jeder sich eines anschaffen muss – das schont die Umwelt, Energieressourcen und nicht zuletzt auch die immer knapper werdenden Parkplätze.“
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Simon Bujanowski ergänzt: „Das Angebot darf nicht nur auf die Innenstadt beschränkt bleiben. Es kann nicht sein, dass wir in Porz/Poll als Randgebiet vernachlässigt werden. Natürlich wissen wir, dass es eine unternehmerische Entscheidung ist – die Stadt soll deshalb mit den Anbietern das Gespräch aufnehmen und auf die zahlreichen Nutzer verweisen, die es eben nicht nur in der Innenstadt, sondern auch hier bei uns schon gibt.“
Schneider erklärte weiterhin: „Als Ratsmitglied habe ich car2go ebenfalls angeschrieben und darum gebeten, sich nicht wie geplant am 1. April aus Urbach, Eil, Ensen/Westhoven und Teilen von Poll zurückzuziehen. Nicht nur als Nutzer weiß ich um die Vorteile, sondern spreche auch mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, die Carsharing ebenfalls nutzen und die Flexibilität gerne behalten würden. Einige haben mir gesagt, dass sie sich wieder einen eigenen PKW kaufen, wenn es hier kein Carsharing mehr gibt – und das ist ja nun das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen.“
In ihrem Antragstext ließen die Sozialdemokraten die Nennung der Firma außen vor, da es nicht darum gehe, einen einzelnen Anbieter zu bevorzugen. Bujanowski hierzu: „Sowohl flexible Anbieter als auch stationäre Angebote begrüßen wir; je mehr Anbieter, desto größer die Auswahlmöglichkeiten.“ Die Verwaltung äußerte sich in der Sitzung der Bezirksvertretung positiv. Sie erklärte zudem, es sei ein populärer Irrtum, dass flexible Anbieter keine Parkgebühren bezahlen würden, da die Anbieter von Carsharing ohne feste Standplätze „erhebliche“ pauschale Beträge an die Stadt bezahlen würden.
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