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Neue alte Poller „Brücke“ entdeckt
Bild / Grafik Werner Müller,
Im Rahmen der Vorbereitung der Ausstellung zum 1011jährigen Jubiläum der ersten Erwähnung Polls entdeckte der Poller Heimatkundler Hans Burgwinkel, dass Poll im 18. Jahrhundert mit Köln durch eine „Brücke“ verbunden war. Diese konkrete Verbindung scheint Kölner Heimatforschern bislang weitgehend unbewusst gewesen zu sein.
Wegen eines Streits zwischen der Kölner und Deutzer Bürgerschaft verlegten Kölner Kaufleute vom 03. März 1791 bis 29.07.1793 die Gierponte, auch „Fliegende Brücke“ genannt, von Deutzer Gebiet nach Poll in Höhe des gegenüber liegenden Bayenturms.
Dies beschreibt der ehemalige Poller Lehrer Peter Simons in seinem 1913 erschienenen Buch „Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll.
Eine Gierponte ist eine Fähre, die mit einem langen Seil in der Mitte eines Flusses verankert ist und die nur mit der Kraft der Strömung und entsprechender Rudereinstellung einen Fluss überquert. Daher wird sie auch Gierseilfähre genannt. In Köln bestand sie zwischen 1674 und 1822 bis sie durch die „Stehende Brücke“ ersetzt wurde, einer Brücke aus Nachen bzw. Pontons, die zu bestimmten Zeiten für die Schifffahrt geöffnet wurde.
Im Rahmen seiner Recherchen für den Aufbau eines Heimatmuseums in Poll hatte Hans Burgwinkel u.a. bereits die Poller Windmühle und die amerikanische Pontonbrücke als erste Brücke in Köln nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentdeckt. Beides war in Poll bzw. in Köln ziemlich in Vergessenheit geraten gewesen.
Die Grafik zur „neuentdeckten“ Gierponte wird auf einer Ausstellung des Bürgervereins Poll am 27.09.2014 beim Hoffest des Bürgerzentrums Poll zusammen mit weiteren ca. 300 Dokumenten/Bildern des Heimatmuseums sowie der Präsentation weiteren Poller Personen/Gruppen gezeigt werden.
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