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Heute 16:30 Uhr Demonstration gegen Bezirksbürgermeister

Henk van Benthem polarisiert sowieso, da er nun von Rechtextremisten und nicht von den Wählern direkt sein Amt bekommen hat, am Amt festhält wie ein Ertrinkender, schwappt der Protest von Tag zu Tag höher. Die SPD hat in den letzten Tagen nach allen Regeln des Florets alle parlamentarischen Mittel ausgeschöpft. Dies kam bei van Benthem überhaupt nicht an.
Der van Benthem reagiert nicht auf Diplomatie, da muss im übertragenden Sinn die "Keule" her, dachten sich wahrscheinlich die Porzer Jusos und deren Vorsitzende Juliane Peisker. Diese ruft relativ kurzfristig zur Demonstration auf. Damit ist nun der ausserparlamentarische Protest eröffnet, der van Benthem vorraussichtlich die gesamte Legislaturperiode über begleiten würde. Zudem gab es bereits gesellschaftliche Ausgrenzung, beim Religionsfest das im Porzer Rathaus stattfand durfte van Benthem nicht reden.
Ganz besonders in der Kritik die Porzer FDP. Während die Kalker FDP im Nachbarbezirk gemeinsam mit der Linken und der SPD abgestimmt hat, stimmte sie in Porz gegensätzlich mit proKöln und AfD ab und verhalf van Benthem und der eigenen Elvira Bastian zu den Posten des Bezirksbürgermeisters und dessen Stellvertreter. Innerhalb der FDP in Porz wird inzwischen stark diskutiert und Bastian steht inzwischen auf relativ verlorenem Posten.
In Köln hat sich Porz bereits politisch isoliert, die Ehrenfelder Bezirksvertretung ruft van Benthem zum Rücktritt auf und so richtig will keiner mehr mit van Benthem zusammenarbeiten. Den Kölnern ist inzwischen wohl klar geworden, dass Porz extrem vernachlässigt wurde und auch diesem Umstand die schlechte Wahlbeteiligung und das "besondere" Wahlergebnis geschuldet ist. Henk van Benthem wird jedoch nichts für Porz herausschlagen sondern Jahre der Blockade auslösen. Sein Vorgänger Willi Stadoll wurde von der Verwaltung ausgebremst und Porz abgestellt, was offensichtlich politischer Beschluß war, Innenstadt zuerst und Porz zuletzt (Hackordnung). Ob sich dies nun ändert? Mit van Benthem eher nicht.
Der Riß scheint inzwischen durch die Vereine zu gehen, auch in Sport- und Karnevalsvereinen wird inzwischen heiß diskutiert.
Allerdings fühlt sich eine immer grßer werdende Bevölkertungsgruppe sowieso von vielem ausgeschlossen. Dies ist Folge des ideologischen und tatsächlichen Krieges gegen Teile der eigenen Bevölkerung,  die sich in den 80ern zuspitzte, in der unter anderem Religionen nach oben gespült und die Arbeiterbewegung marginalisiert wurde. Hätten Reagan, Thatcher und Kohl nicht kulturell die Arbeiterbewegung marginalisiert, wäre erst der Westen zusammengebrochen, nun verzögert sich der Zusammenbruch des politischen Systems. Größe Teile der Bevölkerung, bei den Kommunalwahlen sogar die Mehrheit, nimmt nicht mehr aktiv am politischen System teil. 
Bergarbeiterstreik in England, eine brutale Niederlage für das Proletariat in den NATO Ländern und Beginn der politischen Enthaltsamkeit, da der Staat nicht unser ist, sondern uns bekämpft so der damalige tiefe Eindruck mehr Im neuen Jahrtausend die Beschlüsse zur Leiharbeit, die Verteilung der Vermögen, die Betonung des Religiösen usw. ein langfristiger Masterplan die Linken und Fortschreitenden mundtod zu machen und die Konservativen und Angepaßten das Spiel machen zu lassen. Die Spielregeln wurden so definiert, dass das Arbeitermilieu sie nicht mehr akzeptieren kann und sich zurück zieht. Das war aber die Kraft, die den Deutschen die Demokratie gebracht hat.
Bei Enthaltsamkleit der Mehrheit kommen Wahlergebnisse heraus die zwangsläufig nicht repräsentativ sind und sogar konträr zum Meinungsbild in der Bevölkerung... da wirklich ganze Milieus abfallen und unberücksichtigt bleiben.
Einmischen und organisieren ist wieder angesagt, diesmal jedoch langfristig und strukturell.
 

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